F e r n w e h-Pur... Reisebericht

Kanada 2003: Edmonton - Whitehorse - Vancouver


4.- 6. Tag
Edmonton - Red Deer - Calgary

4. Tag Edmonton - Athabasca (07. Juli 2003)


Edmonton, die Hauptstadt von Alberta, liegt im Herzen der Provinz, rund drei Stunden nördlich von Calgary. Ursprünglich ist die Stadt am North Saskatchewan River 1795 als Handelspunkt für die Hudson Bay Company, eine Pelzhandelsgesellschaft, entstanden. 1826 war „Fort Edmonton“ einer der größten Handelsplätze für die westliche Prärie und als „gateway to Canada’s North and the Pacific Coast“ von großer Bedeutung. Mit 700 Einwohnern entstand 1892 die Stadt Edmonton. Der Goldrausch von 1898 brachte Edmonton auf die Landkarten. Mit der Aussicht auf reiche Goldpfunde im Klondike machten sich Tausende auf die Reise Richtung Yukon. Edmonton wurde damit Hauptdurchgangsstation, wovon die Stadt stark profitierte und ständig wuchs. In dieser Zeit spielte natürlich auch der North Saskatchewan River als Transportweg eine bedeutende Rolle. Der Fluss wurde während des Goldrausches wegen seiner natürlichen Ressourcen genutzt.

Nach einer zerstörerischen Flutwelle 1915 haben sich die Stadtväter überlegt, Edmontons Flusstal als Parkland zu schützen. Ihnen ist es zu verdanken, dass Edmonton heute mit 7.400 Hektar über die längste zusammenhängende Strecke städtischen Parklandes in Nordamerika verfügt. In diesem 95 Kilometer langen „nature trail“-Netz liegt auch der Trans Canada Trail, der damit mitten durch das grüne Zentrum der sechstgrößten kanadischen Stadt verläuft. Am Louise McKinney Parks, unterhalb des Shaw Conference Centre mit der Touristen-Information (Jasper Avenue), gehen wir in einen der landesweit bekannten Trail-Pavillions. Alle, die jemals für den Trans Canada Trail gespendet haben, sind in ihnen mit ihrem Namen verewigt. Eine Ehrung der Menschen, die dieses großartige Projekt erst ermöglicht haben. Daneben gibt es hier auch Informationen zur Umgebung und zum Trail insgesamt. Viele Spaziergänger, Radler und Inline-Skater sind hier bei jeder Tageszeit und jedem Wetter unterwegs. Der TCT überquert in den Parklands insgesamt sechs Mal den North Saskatchewan River und führt an einigen Sehenswürdigkeiten wie der Muttart Conservatory, der High Level Bridge, Alberta Legislature, University of Alberta, Fort Edmonton Park, Rundle Park, the Valley Zoo und dem Whitemud Nature Reserve vorbei. Auch wir genießen einige Meter auf dem Trans Canada Trail, entlang des North Saskatchewan River und der grünen Parklandschaften Edmontons.

Edmonton kann auch sehr gut auf dem Fahrrad erkundet werden. Für alle Radler hat die „City of Edmonton“ eine Fahrradkarte „Cycle Edmonton map“ veröffentlicht (erhältlich in den Touristeninformationen und in den meisten Hotels). Wer sich bei einer Fahrt mit einem nostalgischen Schaufelraddampfer entspannen möchte, kann dies auf dem regelmäßig ablegenden „Edmonton Queen Riverboat“. Auch die wunderschönen und großzügigen Devonian Botanic Gardens bieten eine Platz der Ruhe und Erholung.

„Canada’s Festival City“ wacht vor allem während der „Klondike Days“ auf. Seit 1997 gibt es dieses Festival, das nun regelmäßig eine Woche nach dem Ende der Stampede im Juli beginnt. Dann lassen die Edmontoner ihre Geschichte und die großen Zeiten des Goldrausches, von dem ihre Vorväter stark profitiert hatten, noch einmal aufleben. Neben vielen historisch interessanten „Guided Walking Tours“ gibt es einige Ausstellungen, Veranstaltungen und die üblichen Essens- und Getränkestände. Eine Tradition haben die Edmontoner von der Stampede in Calgary abgeschaut: Auch hier gibt es in vielen Restaurants freies Frühstück am morgen.

Eine besondere Anziehungskraft übt heute der Stadtteil „Strathcona“ aus. Früher eine eigenständige Stadt, ist vor allem die Whyte Avenue interessant und lebendig. Neben unzähligen Cafes und Restaurants gibt es hier viele kleine und größere Geschäfte und Galerien, in denen man wunderbar einige Stunden verbringen kann. „Strathcona“ hat ein besonderes Flair, dies natürlich nicht zuletzt durch seine Geschichte. 1899 wurde das damals kleine Städtchen rings um den Bahnhof, den Railway Terminal, von Goldsuchern gegründet. Viele historische Gebäude sind auch heute noch ein Beweis für die damalige Zeit. Das Princess Theatre, das 1915 eröffnet wurde, verfügte lange Zeit über die größte Bühne Kanadas. Auch wir genießen in einem der zahlreichen, urigen Cafes eine kleine Zwischenmahlzeit und einen starken „Cafe Latte“.

Insgesamt kann man feststellen, dass Edmonton nicht nur das „Gateway to the Canadian North“ und die Stadt der West Edmonton Mall ist, sondern auch wegen seiner grünen und sauberen Parklandschaften, seiner vielen Festivals und seines kosmopolitischen Flairs unbedingt einen Besuch wert ist.

Gegen Nachmittag geht es weiter nördlich auf Highway 2 in Richtung Athabasca. In Perryvale beginnt der berühmte „Athabasca Landing Trail“, der früher die einzige Verbindung zwischen Edmonton und dem Athabasca River bildete und heute auch Teil des Trans Canada Trail ist. Um 1880 hatte der „Athabasca Landing Trail“ eine zentrale Bedeutung für die Flüsse des Nordens, nämlich für das Athabasca-, Peace- und Mackenzie Fluss-System. 1898 wurden auch die Goldsucher auf den Trail aufmerksam und nutzen diese Strecke für ihre hoffnungsvolle Reise zu den Klondike-Goldfeldern. Einigen soll dieser Trail damals Glück gebracht haben. Heute bietet der historische „Athabasca Landing Trail“ vor allem Outdoor-Begeisterten ein Abenteuer. Der Trail führt auf 32 Kilometern von Perryvale nach Athabasca und streift dabei die wunderschöne Prärie-Landschaft des nördlichen Albertas. Vorsicht: Einige Teilstrecken sind je nach Wetter nicht passierbar. Dazu gehört auch die Verbindung zwischen Meannook und Colinton. Besucher sollten sich beim Landing Trails Committee (Tel. 780-675-5823) nach den aktuellen Bedingungen erkundigen.

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WIRD FORTGESETZT.....

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