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Aktuelle Nachrichten aus Namibia

Juli - August 2002

30. August 2002

Hage Geingob nicht mehr Premierminister
- Vorbereitung von Land-Enteignungen -

Hage Geingob ist nicht mehr Premierminister von Namibia. Im Zuge einer umfangreichen Kabinettsumbildung hat Präsident Sam Nujoma Geingob zum Minister für Regionalverwaltung und Wohnungsbau zurückversetzt. Der Minister für Auswärtiges, Rundfunk und Information, Theo-Ben Gurirab, übernimmt den vakanten Posten des Premierministers. Präsident Nujoma möchte in Zukunft das Ressort "Auswärtiges, Rundfunk und Information" spalten und die Bereiche Rundfunk und Information selbst übernehmen. Das Medieninstitut des südlichen Afrika (Misa) zeigt sich besorgt über die Einhaltung der Pressefreiheit in Namibia. "Wir hoffen, dass diese Entscheidung, das Informationsministerium unter das Amt des Präsidenten zu stellen, nicht zu einer ungebührlichen Einmischung der Regierung in die öffentlich-rechtlichen Medien führt", heißt es in einer Misa-Presseerklärung.

Im Zuge der Land-Reform plant das Ministerium für Ländereien und Neusiedlung, 192 Farmen zu enteignen, die sich im Besitz von Ausländern befinden. "Die Farmen sollen enteignet werden. Es spielt keine Rolle, ob sie landwirtschaftlich genutzt werden", erklärt der stellvertretende Minister für Ländereien und Neusiedlung, Isaack Katali. Den Eigentümern der Farmen soll bei der Enteignung eine "angemessene" Entschädigung gezahlt werden. Bisher ist es in Namibia nicht zu illegalen Landbesetzungen gekommen.

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21. August 2002

Vorsicht vor illegalen Zeitungsverkäufern in Windhoek!
- Stadt beschließt Maßnahmen -

Namibias Hauptstadt will verstärkt gegen illegale Zeitungsverkäufer vorgehen. Dies gab der Leiter der städtischen Abteilung für Tourismus und wirtschaftliche Entwicklung, Hafeni Nghinamwaami, bekannt. Kleinkriminelle haben sich in der Vergangenheit oftmals als Zeitungsverkäufer ausgegeben und die Gelegenheit genutzt, Einwohner und Touristen zu berauben. Die 189 offizielle registrierten Zeitungsverkäufer sollen demnächst mit einem Ausweis und einem roten "Schürzenlatz" ausgestattet werden, damit sie von allen potentiellen Kunden erkannt werden können. In einem Vertrag mit der Stadtverwaltung werden die Rechte und Pflichte sowie eventuelle Disziplinarmaßnahmen gegen diejenigen Verkäufer dargelegt, die gegen die Vereinbarungen verstoßen. Auch sollen Fingerabdrücke aller registrierten Zeitungsverkäufer zu besseren Identifizierung genommen werden.

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19. August 2002

Präsident unterstützt Privatisierung

Präsident Sam Nujoma unterstützt die Privatisierung im Land. Der Staat solle keine Unternehmen besitzen und damit direkt in die Wirtschaft eingreifen. Die Kontrolle über Wasser und Strom solle jedoch weiterhin dem Staat obliegen. Dies gab Präsident Nujoma anlässlich eines Kongresses der Beamtengewerkschaft Napwu bekannt.

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15. August 2002

Namibische Flüchtlinge aus Botswana kehren zurück

Rund 600 namibische Flüchtlinge sind aus Botswana nach Katima Mulilo (Caprivi-Zipfel) zurückgekehrt. Sie haben zwei bis vier Jahre im Flüchtlingslager Dukwe verbracht. Die meisten Flüchtlinge sind Kxoe-Buschmänner, die wegen des Versuches der Sezession (Unabhängigkeitsbewegung) und der angolanischen Unita-Überfälle aus der Caprivi-Region geflohen waren. Die Rückkehr wurde vom UN Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) durchgeführt.

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13. August 2002
Permits für Namib-Naukluft Park

Permits für den Namib-Naukluft Park sind ab sofort nur noch beim Ministerium für Umwelt und Tourismus (MUT) in Windhoek, Swakopmund und Walvis Bay erhältlich. Die Eintrittsberechtigungen können nicht mehr an den Tankstellen erworben werden. Besucher, die den Namib-Naukluft Park am Wochenende besuchen möchten, müssen sich vorab (Montag bis Freitag 8.00 – 17.00 Uhr) im MUT einen Permit besorgen. Für das Befahren des Gebietes ohne Permit fallen hohe Bußgelder an. Diese Maßnahme des MUT wurde notwendig, da einige Tankstellen Fälschungen der Berechtigungen anfertigten und diese an die Besucher verkauften. Permits kosten N$ 20,- pro Fahrzeug, N$ 20,- pro Erwachsenen (N$ 10,- für namibische Staatsbürger) und N$ 80,- pro Campingplatz (N$ 60 für namibische Staatsbürger).

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07. August 2002

Neue Bestimmungen für Raubtierhaltung

Die Bestimmungen für die Haltung von Raubtieren, die in Gefangenschaft leben, sind neu geordnet worden. Alle Tiere und deren Besitzer müssen sich beim Ministerium für Umwelt und Tourismus neu registrieren lassen und Permits (bis 31. Oktober) beantragen. Diese novellierten Standards resultieren aus der wachsenden Zahl von Raubtieren, die für touristische Zwecke gehalten werden. Die neuen Bestimmungen besagen unter anderem, dass keine großen Raubtiere aus einem freilebenden, wilden Bestand genommen und in Gefangenschaft gehalten werden dürfen. Ausnahme: Die Einrichtung ist ein Rehabilitationszentrum und eine entsprechene Sondergenehmigung des Ministeriums liegt vor. Werden Raubtiere gehalten, muss pro Tier ein Hektar Grundfläche in dem Gehege zur Verfügung stehen. Ferner dürfen Raubtiere in Gefangenschaft nicht ohne Sondergenehmigigung in direkten Kontakt zu Personen geraten. Durch die teilweise mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen hatte sich in der Vergangenheit die Verletzungsgefahr für Touristen stark erhöht. Erst Anfang Juli hatte ein Leopard eine Touristin im Camp Gecko angefallen und gebissen. Weitere Naturschutz- und Veterinär-Regeln sind bei der Naturschutzbehörde erhältlich.

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01. Juli 2002

Ralf Goebel ist neuer DNEG-Präsident

Ralf Goebel heißt der neue Präsident der Deutsch-Namibischen Entwicklungsgesellschaft (DNEG). Goebel, selbständiger EDV-Berater aus Siegen, übernimmt die Nachfolge von Dr. Hubertus Hausburg. Als wichtigstes Ziel sieht Goebel, der durch ein landwirtschaftliches Praktikum (1980) zum ersten Mal Kontakt zu Namibia hatte, die Sicherstellung der medizinischen Versorgung. "Uns bereiten allerdings die leeren Versprechungen des namibischen Staates Probleme. Dabei meine ich hauptsächlich die Weiterführung der rund 15 aktiven Projekte", erklärt Goebel im Interview mit der "Allgemeinen Zeitung". Die DNEG hat 45 Mitglieder und ist hauptsächlich auf Spenden angewiesen.

Weitere Informationen gibt es bei www.dneg.de.

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Juli 2002

Straßenumbennenungen in Windhoek und Swakopmund

In Windhoek und Swakopmund sind wichtige Straßen umbenannt worden. Die Hauptstraße in Swakopmund, die ehemalige "Kaiser-Wilhelm-Straße", heißt nun „Sam Nujoma Avenue“. Die „Peter Müller Straße“ in Windhoek ist in „Fidel Castro Ruz Straße“ unbenannt worden.

Weitere Straßenumbennungen in Swakopmund:

Nordring/ Südring – Moses-/Garoeb St.
Breite Str. – Nathaniel Maxuilili St.
Poststr. – Daniel Tjongarero Ave.
Mittel-Garnison/ Moltke Str. – Tobias Hainyeko-St.
Brückenstr. – Libertina-Amathila-Ave.
Lazarettstr. – Anton Lubowski-Ave.
Schlosserstr. – Mandu-ya-Ndemufayo St.
Winterstr. – Nelson-Mandela-Ave.
Feldstr. – Hidipo – Hamutenya-Ave.
Schul-/Roonstr. – Hendrik-Witbooi-St.
Bahnhofstr. – Theo Ben-Gurirab—St.
Louis Botha Str./ Dante Laan – Vrede Rede-Ave.
Kolonnen/ Knobloch/ Garnisonstr. – Rakotoka-St.
Mosely Laan/ Uranstr. – Franziska-van-Nel-St.

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